Der Kiebitz (Vanellus vanellus) ist eine Vogelart aus der Familie Regenpfeifer. Er ist etwa taubengroß (ca. 30cm) und hat eine Flügelspannweite um die 70cm, dabei wiegt er rund 300g. Männchen und Weibchen der Art sind fast gleich groß, die Farben des Männchens sind etwas kräftiger und sein Federschopf ist größer als beim Weibchen.
Das Brutgebiet des Kiebitze's erstreckt sich über Europa, Nordafrika, Iran, Irak, Pakistan und China bis nach Japan. In Deutschland ist er ein sehr weit verbreiteter Brutvogel, der am häufigsten an der Küste anzutreffen ist.
Kiebitze brüten meist in offenen Landschaften mit kurzem oder gar keinem Gras, so z.B. auf Wiesen und Viehweiden, in Heidelandschaften und Mooren. Nicht selten werden auch Getreidefelder für die Brut genutzt. Während des Winters und der Zugzeit halten sich Kiebitze auch auf abgeernteten Feldern und Äckern auf.
Kiebitze fressen Insekten und deren Larven, Würmer und anderen Wirbellose, nur selten werden Samen aufgepickt.
Die Vögel sind recht standort- und auch untereinander treu, die Brutpartner bleiben ein Leben lang beieinander. Kiebitze sind sehr früh am Brutort anzutreffen, schon im März, sofern es nicht mehr friert, teilweise überwintern sie sogar im Brutgebiet, oder in dessen Nähe. Das Brutrevier wird vom Männchen mit auffallenden Balzflügen markiert und verteidigt.
Beide Eltern bebrüten die Eier etwa 25 Tag, bis die Küken schlüpfen. Das Nest wird von beiden Altvögeln sehr aggressiv gegen Räuber und andere Störenfriede verteidigt. Beide Elternteile kümmern sich auch um die Aufzucht der nestflüchtenden Jungen, die das Nest bereits wenige Stunden nach dem Schlüpfen verlassen. Nun werden sie bis zu fünf Wochen von den Eltern geführt, bis sie flügge sind. Wie bei allen Nestflüchtern, sind die Jungen in den ersten Lebenstagen noch nicht in der Lage, ihre Körpertemperatur selbst zu regeln, deshalb werden sie regelmäßig gehudert (im Gefieder der Alten gewärmt). Mit 35 Tagen sind die Jungen dann flugfähig.
Normalerweise ist der Kiebitz ein Zugvogel, in manchen Teilen seines Verbreitungsgebietes aber inzwischen auch ein Strich - oder sogar Standvogel. Nach der Brutzeit sammeln sich die Vögel zu großen Trupps. Der Wegzug erfolgt bereits Anfang Juni, wobei Kiebitze keine Langstreckenzieher sind, sie ziehen zumeist nur kurze Strecken mit Stopps dazwischen. |