Der Turmfalke (Falco tinnunculus) ist einer der häufigste Greifvogel in Mitteleuropa. Da er sich auch Städte als Lebensraum erobert hat und oft beim Rüttelflug zu beobachten ist, kennen diesen kleinen Greifvogel sehr viele Menschen, er war Vogel des Jahres 2007.
Ein sehr auffälliges Unterscheidungsmerkmal zwischen männlichen und weiblichen Turmfalken ist ihre Kopffärbung. Dieser ist beim Männchen hellgrau, während Weibchen einheitlich rotbraun gefärbt sind. Männchen haben außerdem auf ihrem rotbraunen Rücken kleine schwarze Flecken. Ihre Oberschwanzdecken sowie der Hinterrücken und die Schwanzfedern sind ebenfalls hellgrau. Das Schwanzende hat eine deutliche schwarze Endbinde mit einem weißen Saum. Die Unterseite ist hell cremefarben und leicht bräunlich gefleckt oder gestreift, ebenso der Unterbauch und die Unterflügeldecken.
Das Weibchen ist am Rücken dunkel quer gebändert. Im Unterschied zum Männchen ist außerdem auch der Schwanz braun und hat zudem mehrere Querstreifen und eine deutliche Endbinde. Jungvögel gleichen in ihrem Gefieder den Weibchen.
Aufgrund zahlreicher Ringfunde weiß man heute, dass Turmfalken sowohl Stand-, Strich- als auch ausgeprägte Zugvögel sein können. Ihr Zugverhalten ist von dem Nahrungsangebot geprägt, daß ihnen in ihrem Brutgebiet zur Verfügung steht.
Der Turmfalke ist ein so genannter Griffhalter, der seine Beute mit den Fängen packt und durch einen Biss in den Nacken tötet. Die Jagd erfolgt von Sitzwarten, wie Weidenpfählen, Telegraphenmasten oder Ästen aus, oder aber im Rüttelflug, wobei er in der Luft "stehend" den Boden nach Beute absucht.
Im offenen Kulturland lebende Turmfalken ernähren sich überwiegend Mäusen. In Städten jagen sie auch kleine Singvögel , meist Haussperlinge und Meisen. Der Turmfalke fängt mitunter auch Eidechsen, Regenwürmer und Insekten, wie Heuschrecken und Käfer. Auch flügge Jungfalken ernähren sich zuerst von Insekten und größeren Wirbellosen, erst mit zunehmender Jagderfahrung wechseln sie zu Kleinsäugern.
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