Die Sperbereule (Surnia ulula) ist eine mittelgroße Eule, die in den Nadelwäldern Eurasiens und Nordamerikas beheimatet ist.
Da sie in ihrer Gefiederfärbung, im Flugbild und selbst in der Lebensweise an einen Sperber erinnert, erhielt sie ihren Namen. Im Gefieder unterscheiden sich Männchen und Weibchen nicht, weibliche Vögel sind meist etwas schwerer als Männchen. Diese wiegen etwa 270g, während Weibchen ca 320g Gewicht haben. Jungvögel sind etwas brauner gefärbt und haben noch keine deutliche Bänderung der Unterseite.
Die Sperbereule besiedelt die Wälder vom nördlichen Norwegen und Schweden bis nach Kamtschatka sowie Alaska und Kanada. Sie lebt vor allem in Waldbereichen, in denen Bäume lückig stehen und dürre, oft abgebrochene Bäume als Ansitzwarten vorhanden sind. Die Sperbereule lebt auch in Mischwäldern, wenn sie mit genügend offenen Flächen durchsetzt sind. So ist sie beispielsweise in der Nähe von Hochmooren und trockenen Hügeln sowie in der Nähe von Kahlschlägen zu finden.
Ihre Siedlungsdichte ist vor allem von der Dichte ihrer hauptsächlichen Beute, den Wühlmäusen abhängig. Sie passt sie sich mit zum Teil sehr ausgedehnten Wanderungen an das Mäusevorkommrn an.
Sperbereulen sind sogenannte "Überlebenswanderer" - bricht das Beuteangebot zusammen, kommt es häufig zu einer Auswanderung ganzer Eulenpopulationen aus der Region mit Futtermangel. Dieses Verhalten zeigen auch die Schnee-Eule und der Raufußbussard.
Die Sperbereule jagt fast ausschließlich am Tag und in der Dämmerung, Wühlmäuse und Kleinvögel. Die Jagdweise der Sperbereule ist dabei abhängig von den gejagten Beutetieren. Ansitzjagd betreibt sie um Mäuse am Boden zu entdecken, auf die sie dann von der Warte hinabstößt. Ihre sehr guten Flugfähigkeiten kommen bei der Jagd auf Vögel zum Einsatz. Sie ist dabei in der Lage, Vögeln dicht zu vervolgen und sich deren Fluchtmanövern perfekt anzupassen. Vögel sind ihre Hauptbeute während des Winters, wenn Mäuse aufgrund der hohen Schneedecke nur schwer zu erbeuten sind. |