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andere Spinnen und Spinnentiere


Zecke (Ixodes ricinus)

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A
Gemeiner Holzbock - Saugapparat Gemeiner Holzbock - Weibchen

Die Zecken (Ixodida) sind eine Überfamilie innerhalb der Milben, sie haben eine lederartig dehnbarer Haut und gehören zur Klasse der Spinnentiere. Die meisten Arten sind Ektoparasiten an Wirbeltieren, als Wirte dienen Vögel, Reptilien und Säugetiere. Der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) ist bei uns die bekannteste Art der Schildzecken da er neben Wild- und Haustieren, auch den Menschen als Wirt befällt. Der Holzbock ist u. a. Überträger der für Menschen gefährlichen Lyme-Borreliose und der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) - einer Art Hirnhautentzündung. Der Holzbock kann bis 4,5mm groß werden, Weibchen sind meist wesentlich größer als die Männchen. Männliche Zecken dieser Gattung haben eine besondee Form des Chitinschildes auf dem Rücken. Der Schild zieht sich über die gesamte Rückenfläche des Tieres und fällt durch die dunkle Farbe mit Mustern auf. Diese Muster sind feine Porenkanäle, die den Schild durchziehen. Weibchen besitzen diese ausgeprägte Form nicht, sie haben zwar auch einen Chitinschild, dieser ist jedoch weitaus kleiner und bedeckt meist nur einen kleinen Teil des Rückens in Kopfnähe. Der steife und unnachgiebige Chitinschild würde beim Weibchen, die Dehnbarkeit einschränken und somit auch die Menge an Blut und Eiern, die die Zecke tragen kann. Als Larve sind Zecken mit ca. 1mm sehr klein, die Larven sind nahezu durchsichtig. Eine Besonderheit der Larve ist, daß sie nur sechs Beine besitzt. Im zweiten Entwicklungsschritt bildet sich das 4. Beinpaar, die Färbung der Nymphe ist genau wie bei der Larve minimal, sie wirkt durchsichtig. Der dritte und letzte Entwicklungsschritt des gemeinen Holzbocks ist der zum erwachsenen Tier. Um einen Wirt erkennen zu können, verfügt der gemeine Holzbock über ein Organ im untersten Segment des vordersten Beinpaares, welches ihm als Chemorezeptor dient. Das Haller'sches Organ dient als Messinstrument für Spuren, die ein Wirt hinterläßt, denn jeder Wirt stößt bei der Atmung Kohlendioxid und andere Stoffe aus. Diese Stoffe können von Zecken wahrgenommen werden, wodurch sie erkennen, dass ein Wirt in der Nähe sein muß. Das Organ ist außerdem im Stande, thermische und physikalische Reize festzustellen. Wenn sich ein Wirt dem lauernden Holzbock nähert, kann er diesen durch die Erhöhung der Umgebungstemperatur erkennen. Der Mundbereich der Zecke ist ein vom sonstigen Körper abgegliederter Teil, der die stechend-saugenden Mundwerkzeuge enthält. Das 2- bis 3-jährige Leben des Holzbocks besteht fast ausschließlich aus Warten auf einen Wirt. In dieser Zeit entwickelt er sich von der Larve über die Nymphe zur adulten Zecke. Es kommt vor, daß der Holzbock Monate lang auf einen Wirt warten muss, ohne sich dabei weiterentwickeln zu können. Er kann unter idealen Bedingungen bis zu einem Jahr ohne Nahrung auskommen. Um dem Saugvorgang zu optimieren, enthält das Sekret einen Gerinnungshemmer, der so einen guten Blutfluß ermöglicht. Im diesem Sekret ist außerdem noch ein Betäubungsmittel enthalten, was für die Zecke wichtig ist, da sein Stechapparat so groß ist, daß der Wirt den Stich ohne Betäubung bemerken würde. Nach dem Blutsaugen lässt sich der Holzbock einfach auf den Boden fallen.

B
Gemeiner Holzbock - Weibchen Gemeiner Holzbock - Saugapparat
C
Gemeiner Holzbock - Weibchen Gemeiner Holzbock - Saugapparat
D
Gemeiner Holzbock - Weibchen - Männchen und Auwaldzecke Gemeiner Holzbock - Weibchen
E
Gemeiner Holzbock Gemeiner Holzbock - Weibchen
F
Gemeiner Holzbock - Weibchen Gemeiner Holzbock - Weibchen
G
Gemeiner Holzbock - unter dem Auge beim Karmingimpel Gemeiner Holzbock - an Waldeidechse
H
Gemeiner Holzbock - an Waldeidechse Gemeiner Holzbock - an Waldeidechse
I
Gemeiner Holzbock - unter dem Auge beim Hausrotschwanz