Der Waschbär (Procyon lotor), ist der am weitesten verbreitete Vertreter der Familie Kleinbären. Er war ursprünglich nur in Mittel- und Nordamerika beheimatet, seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist er auch auf dem europäischen Festland und im Kaukasus heimisch, nachdem er aus Pelztierfarmen oder Gehegen entkommen ist.

Typisch für den Waschbären ist die maskenartige Gesichtszeichnung. Gewässerreiche Misch- und Laubwälder stellen den bevorzugten Lebensraum dieser extrem anpassungsfähigen Raubtierart dar.

Der für den Waschbären wichtigste Sinn ist der Tastsinn, die sehr sensiblen Vorder-pfoten mit den fünf freistehenden Fingern sind das wichtigste Sinnesorgan das Kleinbären, sie sind farbenblind und nehmen vor allem grünes Licht gut wahr. Mit ihrem guten Gehör sind Waschbären in der Lage, sehr leise Geräusche wahrzunehmen.

Waschbären sind Allesfresser, deren Speiseplan sich zu ungefähr 40% aus Wirbellosen, zu 33% aus pflanzlicher Nahrung und zu 27% aus Wirbeltieren zusammensetzt. Im Frühjahr werden vorwiegend Insekten, Würmer und andere früh erscheinende Tiere gefressen, im Herbst wird kalorienhaltige pflanzliche Kost wie Obst und Nüsse bevorzugt, um sich genügend Winterspeck anzufressen. Bei den Wirbeltieren, sind Fische und Amphibien die häufigsten Beutetiere. Im Winter finden sie kaum noch Nahrung und müssen bei anhaltendem Frost sogar fasten. Waschbären sind meist dämmerungs- und nachtaktive Tiere, deswegen bekommt man sie relativ selten zu Gesicht. Sie sind ausgezeichnete Kletterer und schlafen tagsüber gern in Baumhöhlen. Wenn sich der Waschbär außerhalb der Reichweite einer seiner bevorzugten Hauptschlafstätten befindet, bezieht er sein Taglager auch in Astgabeln, im dichtem Gestrüpp oder in Dachsbauten. Im Norden seines Verbreitungsgebiets hält der Waschbär eine Winterruhe, während dieser reduziert er seine Aktivität stark.