zum Vergrößern der Bilder - mit dem Mauszeiger berühren Die Bisamratte (Ondatra zibethicus) ist eine ursprünglich in Nordamerika beheimatete Nagetierart, die sich über fast ganz Europa und Asien ausgebreitet hat. Die im deutschen Sprachgebrauch verwendete Bezeichnung Bisamratte ist irreführend, denn es handelt sich bei der Bisamratte nicht um eine Rattenart. Die Bisamratte gehört zu den Wühlmäusen, deren größter Vertreter sie ist. Als Bisamratte wird fälschlicherweise auch häufig die Biberratte oder Nutria bezeichnet. Die Bisamratte ist mit einer Länge von etwa 35cm und einer Schwanzlänge von ca. 22cm kleiner als ein Nutria oder ein Biber aber größer als eine Wanderratte. Sie hat einen seitlich abgeplatteten nackten Schwanz. Das Tier ist hervorragend an ein Leben im Wasser angepasst, hat wasserdicht verschließbare Ohren, deren Ohrmuscheln tief im Fell versteckt liegen. Obwohl ihre hinteren Pfoten im Gegensatz zu Bibern und Nutrias keine Schwimmhäute aufweisen, ist die Bisamratte ein geschickter Schwimmer und Taucher. Statt der Schwimmhäute besitzen Bisams sogenannte Schwimmborsten: steife Haare, die als Saum an den Rändern der Zehen wachsen und so die Zehen paddelartig vergrößern. Für den Hauptantrieb bei der Fortbewegung im Wasser sorgen die langen kräftigen Beine und die weit gespreizten Hinterfüße. Zur Steuerung und Unterstützung der Schwimmbewegung nutzt die Bisamratte ihren Schwanz, den sie in horizontaler Ebene nach rechts und links bewegt. Ihr Fell ist sehr dicht und wasserabweisend, so dass sie sich häufig für längere Zeit im Wasser aufhalten können.
Das Fleisch des Bisam ist essbar und sein Fell ist für die Pelzindustrie sehr wertvoll, die Farbe variiert von schwarz über dunkelbraun bis cremefarben. Bisamratten halten sich überwiegend im Wasser auf. Sie sind ausgezeichnete Schwimmer und können bis zu zehn Minuten tauchen. Die scheuen leben Tiere in fast allen Fließ- und Stillgewässern, die genügend Wasserpflanzen bieten. Sie sind in den meisten Lebensräumen nacht- und dämmerungsaktiv. Nur wo sie sehr wenig gestört werden, kann man die Tiere auch tagsüber beobachten. Überall dort, wo eine Uferpartie ihnen die Möglichkeit bietet, graben Bisamratten Erdbaue, deren Eingänge unter Wasser liegen. Mit diesen Bauten unterminieren sie Deiche und Dämme, wodurch der Wasserwirtschaft häufig große Probleme bereiten werden. Dort wo das Biotop keine Möglichkeit bietet, einen Erdbau zu errichten, bauen Bisamratten Behausungen aus Schilf und anderen Wasserpflanzen, die sogenannten Bisamburgen. Das darin befindliche Nest ist nur knapp über dem Wasserspiegel. Als Nahrung dienen hauptsächlich Wasser- und Uferpflanzen, jedoch gehen Bisamratten auch an Obst und verschiedene Gräser. Auf ihrem Speiseplan stehen aber auch Larven von Wasserinsekten, und Wasserschnecken. Sehr selten sollen auch Frösche und Fische erbeutet werden.
Die Bisamratte hat in allen Lebensräumen zahlreiche Fressfeinde, dabei ist besonders der für die Pelztierzucht aus Nordamerika eingeführte Mink zu nennen. Aber auch Fischotter, Uhu und Rotfuchs machen Jagd auf den Nager. |