Das Ren oder auch Rentier (Rangifer tarandus), lebt in den Tundren des Nordens. Es ist ein besonderes Tier, denn als einziger Vertreter der Hirsche, ist es in großem Stil domestiziert worden und nur bei dieser Art, tragen auch die Weibchen ein Geweih. In Nordamerika werden Rentiere als Karibu bezeichnet.

Die Größe der Rentiere richtet sich nach ihrem Verbreitungsgebiet, ihr Fell ist dicht, lang, graubraun oder hellgrau.Dichte Unterwolle schützt das Ren im harten arktischen Klima vor dem Frost. Die Geweihe der Rentiere sind unregelmäßig, weit verzweigt und asymetrisch gebaut. Das Geweih des Männchens ist mit einer Länge bis zu 1,3m deutlich größer als das des Weibchens. Das Männchen stößt sein Geweih im Herbst ab, das Weibchen erst im Frühjahr. Da oft die beiden Seiten zu unterschiedlichen Zeitpunkten abgeworfen werden, laufen Rene nicht selten mit nur einer Geweihhälfte umher.

Die Hufe der Rentiere sind sehr breit und durch eine Spannhaut weit spreizbar. Außerdem haben sich lange Nebenhufe ausgebildet, was den Tieren selbst in steinigem oder schlammigem Gelände einen sicheren Tritt gewährleistet.

Rentiere sind Herdentiere, ihre Herden finden sich zu den jahreszeitlichen Wanderungen zusammen und können dann gebietsweise mehrere 100000 Tiere umfassen. Außerhalb dieser Wanderungen lösen sich die Herden in kleinere Verbände zu zehn bis hundert Tieren auf. Diese kleineren Gruppen bestehen meistens entweder nur aus Männchen oder nur aus Weibchen.

Zur Paarungszeit versuchen Männchen, einen Harem um sich zu scharen, sie paaren sich mit so vielen Weibchen wie nur möglich. Rentiere werden in freier Natur etwa 12 bis 15 Jahre alt. Sie fressen vor allem Gras, im Sommer nehmen sie aber fast jede andere pflanzliche Kost zu sich, die sie finden können. Im Winter sind sie dann durch hohe Schneelagen und Frost, auf Rentierflechten und Moose beschränkt. Ihre Freßfeinde sind vor allem Wölfe, Vielfraß und Bären.