Die Große Grosse Wollbiene (Anthidium manicatum) ist eine Solitärbienenart. Sie fällt durch eine wespenähnliche gelb - schwarze Zeichnung auf. Die gelben Streifen vereinigen sich auf der Oberseite des Hinterleibes nicht. Ihren Namen erhielt diese Biene, wegen der Verwendung von Pflanzenwolle zum Brutzellenbau.

Männliche Tiere sind mit bis zu 18mm, deutlich größer als die nur etwa 12mm groß werdenden Weibchen. Am Hinterleibsende der Männchen befinden sich fünf Dornen. Drei am Endtergit und zwei weitere am äußeren Rand des vorletzten Tergiten. Die Dornen setzen die Männchen zur Verteidigung ihres Reviers gegen Konkurrenten ein. Die Reviere liegen so, daß sich in ihnen meist mehrere von dieser Bienenart bevorzugte Blütenpflanzen – beispielsweise Zieste, oder Salbei befinden, an denen dann von mehreren Weibchen Pollen, Nektar und Nistmaterial gesammelt wird. Vor diesen Pflanzen patrouilliert das Männchen im Schwebeflug und vertreibt alle vermeinlichen Nahrungskonkurrenten, wie z.B. Hummeln, Bienen oder andere Männchen der Art. Beim Angriff fliegt das Grosse Wollbienenmännchen auf seinen Gegner zu und krümmt kurz vor dem Zusammenprall seinen Hinterleib nach vorn, so daß die Dornen am Hinterleibsende nach vorn gerichtet sind. Dabei kommt es nicht selten zu Verletzungen der empfindlichen Flügel der Angegriffenen, so werden diese flugunfähig und müssen verhungern, oder fallen Freßfeinden zum Opfer.

Ein sehr ungewöhnliches Verhalten zeigt die Große Grosse Wollbiene beim Schlafen. Wenn es warm und trocken ist, beißen sie sich mit den Mandibeln (Mundwerkzeugen) an Pflanzenteilen fest und lassen sich herabhängen. Bei tiefer werdendem Schlaf entspannen sich die Beine und hängen herab. Bei Störung lassen sich die Tiere fallen und können sofort abfliegen.